Design
Gelungenes Design ist mehr als Ästhetik im Auge des Betrachters. Design unterstützt die Funktionalität eines Produktes oder macht sie sogar erst möglich. Meiner Meinung nach ist das eine der Kernthesen, die Abstrakt: Design als Kunst dem Zuschauer zu vermitteln vermag. Die achtteilige Serie behandelt unterschiedlichste Personen und ihre Berufe, die sich um Design drehen.
Neben Black Mirror als dystopische Serie ist Abstrakt für mich eine der Serien, die man sich auf Netflix auf jeden Fall anschauen sollte. Die Serie regt zum Nachdenken an und zeigt auf vielfältige Weise die harte Arbeit hinter gut designten Häusern, Illustrationen, Autos oder Sportschuhen.
Die Protagonisten
Christoph Niemann: Illustration
Gleich die erste Folge entführt den Zuschauer nach Berlin zum Illustrator Christoph Niemann, der insbesondere für seine Coverdesigns des New Yorker bekannt ist.
Tinker Hatfield: Schuhdesign
Vermutlich kennt fast jeder die Air-Jordan-Serie von Nike: Tinker hat sie entwickelt. Besonders interessant finde ich seinen Werdegang, da er, genau wie ich, über Umwege zu seinem Beruf gekommen ist. Des Weiteren war er während seiner Laufbahn bei Nike auch an der Entwicklung der futuristischen Nikes aus dem Film »Zurück in die Zukunft 2« beteiligt.
Es Devlin: Bühnendesign
Ob kleine unscheinbare Theaterbühnen oder riesige Konzertbühnen von Weltstars wie Beyoncé: Es Devlin untermalt die Stücke und Performances mit viel Liebe zum Detail. Dabei nutzt sie verschiedene Gestaltungselemente wie Beleuchtung, Film, Skulpturen und sogar Regen.
Bjarke Ingels: Architektur
Mithilfe der Verbindung zwischen Funktion und Nachhaltigkeit bringt er Menschen ein Stück näher an eine Utopie des Wohnens und gesellschaftlicher Interaktion. Dabei überschreitet er fortwährend architektonische Konventionen: Wer würde schließlich ein Skigebiet auf dem Dach eines Kraftwerks vermuten?
Ralph Gilles: Automobildesign
Insbesondere bei uns in Deutschland ist die Liebe zum Automobil tief verwurzelt und reicht bis zu den Anfängen der Automobilgeschichte zurück. Die US-Amerikaner stehen dem in nichts nach und Ralph Gilles, Global Head of Design, erzählt, wie er den Automobilkonzern Fiat Chrysler in die Zukunft überführen will.
Paula Scher: Grafikdesign
Mit Typografie designt sie Identitäten von Marken und Institutionen, wie etwa vom Public Theater in New York City. Die visuelle Sprache von Schrift ist auf der einen Seite sehr subtil, da sie meist nur unterbewusst wahrgenommen wird. Andererseits zeigt sich ihre immense Wirkung im Wiedererkennungswert.
Platon: Fotografie
Nur wenige Fotografen auf der Welt vermögen es in Portraits Geschichten zu erzählen und Gefühle einzufangen. Platon hat in den letzten 20 Jahren die wichtigsten Persönlichkeiten der Welt und ebenso ganz normale Leute von nebenan fotografiert. Diese für mich sehr bewegende Folge behandelt auch die schreckliche Situation von Frauen im Kongo, wo Vergewaltigungen als Form der Kriegsführung genutzt werden.
Ilse Crawford: Innenarchitektur
Wir befinden uns ca. 87% unseres Lebens in geschlossenen Räumen. Ihr Design beeinflusst das Empfinden und Verhalten der Menschen, die sich darin aufhalten. Mit ihrer Arbeit stellen Ilse Crawford und ihr Team den Menschen in den Mittelpunkt. Dabei reicht das Aufgabengebiet von Ikea-Möbeln bis zu Luxushotels.
Fazit
Mir persönlich gefällt sehr gut, dass die einzelnen Geschichten der Protagonisten zwar autobiographische Elemente enthalten, diese aber nicht so sehr in den Vordergrund rücken. Die Personen gehören zu den Besten ihres Faches, sie werden während der Erzählung ihres Werdeganges aber nicht heroisch verklärt. Im Vordergrund stehen viel mehr die intrinsische Motivation und die ganz eigene Art zu denken und zu gestalten – der Schaffensprozess als Ausdruck der Persönlichkeit. Von mir erhält die Dokureihe daher eine absolute Empfehlung.
Bildquelle: Netflix at Pinterest
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